CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren.  71,0 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

11.3 Anfangsrisiko und Gewinnerwartung 

Anfangsrisiko und Gewinnerwartung spielen beim Handel eine große Rolle. Bevor Sie einen Trade eingehen, legen Sie das Anfangrisiko fest. Das Anfangsrisiko ist der Betrag, den Sie bereit sind zu riskieren. Es berechnet sich aus der Differenz von Einstiegskurs und Stop-Loss und wird R genannt.

Das Anfangsrisiko einer Handelsposition wird berechnet, indem Sie R mit der Positionsgröße multiplizieren. Das Risiko der Handelsposition wird in der Regel in Abhängigkeit zur Kontogröße gewählt und durch Money-Management bestimmt. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln 11.4 und 11.5.

Beispiel 

Eine Gewinnerwartung von 10 x R bedeutet, dass die Gewinnerwartung 10-mal so hoch ist wie das gewählte Anfangsrisiko. Sie benötigen einen Gewinn bei 11 Trades und erreichen so den . Gewinnen Sie mehr als einmal, verdienen Sie Geld (Provisionen sind nicht berücksichtigt).

Einstiegskurs (EUR) 20
Stop-Loss (EUR) 18,5
Anfangsrisiko (R) 1,5
Gewinnziel (EUR) 35
Gewinnerwartung 10 x R
Profitfaktor 1

 

Stop-Loss: Overnight-Risiko durch Kurslücken (Gaps) 

Ein Stop-Loss begrenzt im Regelfall Ihre Verluste, schützt Sie allerdings nicht vor extremen Marktbedingungen. So kann Ihr Risiko durch Gaps bei Overnight-Positionen nicht durch einen Stop-Loss begrenzt werden. Wird ein Stop-Loss ausgelöst, wird er zum nächstmöglichen Kurs ausgeführt. Dieser kann erheblich vom gesetzten Stop-Loss abweichen.

Beispiel 

Die Muster AG (Zeitraum 22.07. bis 22.08.2008), ein irisches Pharma-Unternehmen. Die Reaktion der Marktteilnehmer auf Nachrichten hat am 30. Juli 2008 eine große Kurslücke hervorgerufen. Die Aktie ist von 34 Euro auf 22 Euro gefallen. Ein Trader entschließt sich, am 31. Juli mit 500 Aktien-CFDs Long zu gehen, weil er erwartet, dass die Kurse wieder steigen.

Eine Kurslücke entsteht zwischen Kursziel und darunter liegendem Einstiegskurs. Eine weitere Kurslücke entsteht zwischen zwischen festgesetztem Stop-Loss und darunter liegendem Ausführungskurs.

Der Marginsatz für CFDs auf irische Aktien beträgt 20 %. Für eine Positionsgröße von 10.000 Euro (500 x 20 Euro) werden 2.000 Euro hinterlegt. Der Stop-Loss liegt bei 18,5 Euro (Anfangsrisiko von 750 Euro).

Der erste Aktienkurs am 1. August ist 11 Euro. Das ist auch der Kurs, zu dem ausgeführt wird. Ihr Verlust beträgt 500 x 9 Euro, also 4.500 Euro. Das durch den Stop-Loss vorgegebene Risiko lag bei 750 Euro. Der Verlust von 4.500 Euro entspricht einem Risiko von 45 % bezogen auf die Positionsgröße.

Konto (EUR) 20.000
Einstiegskurs (EUR) 20,0
Stückzahl 500 Long
Stop-Loss (EUR) 18,50
Positionsgröße (EUR) 20,0 x 500 =10.000
Margin (EUR) 2.000
Anfangsrisiko (%) 7,5
Risiko pro Position (EUR) 500 x 1,5 = 750

Rechnen Sie immer damit, dass Nachrichten auf Aktien bestimmter Branchen, wie beispielsweise in der Biotechnologie-, Pharma- oder Solar-Branche, oder auch Fusionen und Übernahmen Kurslücken hervorrufen. Overnight-Risiken sind der Grund, warum in der Regel keine Positionen gehalten werden, die größer als 10 % des Gesamtkapitals sind.

comdirect bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Begrenzung von Verlusten, beispielsweise Stop-Losses und Trailing-Stop-Losses. Weitere Informationen zu Ordertypen finden Sie hier.