Einige Experten sehen Anzeichen dafür, dass Schwellenländer künftig stärker wachsen werden als die Industrieländer – und dass sich das auch an den Börsen widerspiegeln kann. Da sowohl Aktien als auch Anleihen der Emerging Markets zu den möglichen Anlageklassen von cominvest classic und cominvest green gehören, haben wir diese Entwicklung im Blick. Allerdings betrachten wir Emerging Markets aktuell allenfalls als Beimischung in einem gut diversifizierten Depot. Denn es handelt sich aus mehreren Gründen um eine risikoreiche Assetklasse.
Emerging Markets: aufstrebende Märkte?
Der englische Begriff „Emerging Markets“ bedeutet „aufstrebende Märkte“ und wird zumeist als Synonym für Schwellenländer verwendet, die sich an der Schwelle zum Industrieland befinden. Insbesondere bezieht sich das auf neue Wirtschaftsräume sowie Finanz- und Aktienmärkte.
Schwellenländer durchlaufen einen grundlegenden Wandel. In der Regel weisen sie im Vergleich zu entwickelten Ländern niedrige, aber oft schnell steigende Lohnniveaus und Lebensstandards in ihrer Bevölkerung auf. Deshalb verzeichnen sie im globalen Vergleich ein überdurchschnittlich hohes Wirtschaftswachstum. Das trifft zum Beispiel auf China und Taiwan zu, die in den breiten Emerging-Market-Indizes oft mit einem hohen prozentualen Anteil gewichtet sind. Aber auch wenn sich die Wirtschaft der Länder positiv entwickelt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sich der Aktienmarkt entsprechend mitentwickelt. Der MSCI Emerging Market Index zeigt dies im Vergleich zum US-lastigen MSCI World Index sehr gut (Chart 1).
Vielschichtige Risiken
Bei einem Investment in Emerging Markets besteht außerdem ein erhöhtes Länderrisiko. Das ist beispielsweise durch politische Umbrüche der Fall: Nicht-demokratische Machtübernahmen wirken sich oft negativ auf die Entwicklung des Aktienmarktes aus. Darüber hinaus gibt es besondere Formen von Länderrisiken, insbesondere bei Staaten, die politisch konfrontativ gegenüber westlichen Werten und der marktwirtschaftlichen Ordnung eingestellt sind. Zwar haben die politischen Führungen von Schwellenländern – egal ob demokratisch oder autoritär – oft ein Interesse daran, ausländische Investitionen anzuziehen. Jedoch liegt ihr Hauptaugenmerk darauf, den Wohlstand im eigenen Land zu behalten und Geld nicht ins Ausland fließen zu lassen. Letztendlich muss auch das Währungsrisiko betrachtet werden. Die Länderwährungen der Emerging Markets sind oft schwankungsanfällig gegenüber Hartwährungen wie dem US-Dollar. Dieser Umstand erklärt teilweise, warum sich zum Beispiel der chinesische Aktienmarkt in Euro trotz des chinesischen Wirtschaftswachstums der letzten Dekade schwächer entwickelt hat als der Euro Stoxx 50 oder der S&P 500 (Chart 2).
Perspektive von cominvest
Unser Fazit: Insgesamt sind Emerging Markets eine spannende, aber anspruchsvolle Investitionsoption. Bei cominvest bieten wir Anlegern die Möglichkeit, in Emerging Markets zu investieren – sowohl bei cominvest classic als auch bei cominvest green. Wir haben in der Vergangenheit in Aktien von Emerging Markets investiert und werden das bei Bedarf weiterhin tun. Aufgrund ihres Risikoreichtums betrachten wir die Anlageklasse jedoch nur als Teil eines gut diversifizierten Portfolios.
Darüber hinaus gilt bei Aktieninvestments: Zahlreiche Konzerne in US- und europäischen Aktienindizes haben bereits ein signifikantes Investitions-Engagement in Emerging Markets. Nestlé beispielsweise hat im Stoxx 600 Index einen marktbezogenen Investitionsanteil von 22 % in Südostasien und Afrika, 13 % in Lateinamerika sowie 6 % in China. Auch Apple ist mit 20 % zu einem großen Anteil in China investiert. Anleger können also indirekt vom Wirtschaftswachstum der aufstrebenden Regionen profitieren, ohne jedoch das Risiko von Direktinvestitionen in Unternehmen der Emerging Markets auf sich nehmen zu müssen. Denn je nach Anlagestrategie kann cominvest es ermöglichen, an diesen Entwicklungen teilzuhaben, während der Algorithmus stets auf Diversifikation im Depot achtet.