Rebalancing bei cominvest: Immer im Gleichgewicht
Die Märkte sind in ständiger Bewegung. Folglich können sich verschiedene Assets unterschiedlich stark entwickeln, sodass sich die Kräfteverhältnisse innerhalb des Portfolios verschieben: Das Anlegerrisiko kann dadurch steigen. Um das zu verhin-dern, greift der Algorithmus unseres Robo-Advisors ein und bringt das Depot wieder ins Gleichgewicht. Wie das funktioniert und welche Vorteile für Anleger entstehen können, erklärt Produktmanager Lennart-Andreas Gursky im Interview.
Herr Gursky, was versteht man unter Rebalancing?
Die digitale Vermögensverwaltung cominvest erstellt eine Portfoliostruktur gemäß der Risikobereitschaft unserer Anleger: So könnte ein Depot beispielsweise zu gleichen Teilen aus Aktien, Anleihen oder Rohstoffen bestehen – das nennt man Asset Allocation. Im Laufe der Zeit kann sich die Wertentwicklung der Anlageklassen so gestalten, dass sich die ursprüngliche Gewichtung innerhalb des Depots verschiebt. Beispielsweise können steigende Aktienkurse und fallende Anleihenpreise dazu führen, dass der Aktienanteil im Portfolio zunimmt. Das Rebalancing sorgt nun dafür, dass das Portfolio wieder auf die ursprüngliche Struktur zurückgesetzt wird; deswegen wird es auch als Constant-Mix-Strategie bezeichnet. Bei cominvest gibt es daher – neben der regelmäßigen Prüfung der Zielportfoliostruktur – ein werteabhängiges, smartes Rebalancing.
Was hat es damit auf sich?
Unser Algorithmus behält die Asset Allocation der Depots bei cominvest auf 2 verschiedene Weisen im Auge. In einem regelmäßigen Turnus von 16 Wochen optimiert die digitale Vermögensverwaltung die Zieldepotstruktur, um die Anlage strategisch an die vorliegende Marktphase anzupassen und so die Zielvolatilität der jeweiligen Portfolios mittelfristig zu steuern. Unserer Erfahrung nach ist das die optimale Zeitspanne, um weder vorschnell noch zu träge zu reagieren.
Gibt es zwischen den Optimierungen der Zielstruktur nun rapide Marktentwicklungen, kommt das werteabhängige, smarte Rebalancing ins Spiel. Dieses erfolgt, wenn sich einzelne Anlageklassen in kurzer Zeit stark entwickeln – dabei ist es unerheblich, ob positiv oder negativ. Das Rebalancing ist smart, da es nur vorgenommen wird, wenn sich die Anteile um einen vorgegebenen Prozentwert verschieben. Anders als bei einem zeitabhängigen Rebalancing, wo Prüfungen der Abweichungen von der Zielstruktur zum Beispiel jeden Monat, jedes Quartal oder jährlich erfolgen, wird bei cominvest das Rebalancing immer dann angestoßen, wenn es erforderlich ist. Diese Prüfung und gegebenenfalls Anpassung erfolgt bei cominvest börsentäglich. Im Übrigen wird das Rebalancing auch ausgelöst, wenn Anleger frisches Kapital zuschießen.
Können Sie das anhand eines Beispiels erklären?
Nehmen wir ein Musterportfolio, das zu gleichen Teilen aus einem Aktien-ETF, einem Anleihen-ETF und Exchange Traded Commodities (ETCs), also einem Rohstoffinvestment, besteht. In der jüngeren Vergangenheit haben sich Rohstoffe stark entwickelt, vor allem Energiewerte wie Gas und Öl, aber auch Edelmetalle wie Gold erreichten in den abgelaufenen Wochen kontinuierlich neue Kurshochs. Dadurch hat sich die Portfoliostruktur hin zu den Rohstoffen verschoben, sodass der Anteil der Rohstoffe nicht mehr 33 % ausmacht, sondern beispielsweise 40 %. cominvest hätte an diesem Punkt nun 7 %-Punkte der ETCs verkauft zugunsten der beiden anderen Assetklassen, um die Asset Allocation wieder an die empfohlene Zielstruktur anzupassen.
Welche Vorteile ergeben sich hieraus für die Anleger?
Durch das Rebalancing ist jedes Kundendepot auch in turbulenten Zeiten stets optimal auf die Zielstruktur ausgerichtet. Das bedeutet, der Algorithmus stellt sicher, dass der Anleger innerhalb seiner Strategie das optimale Rendite-Risiko-Verhältnis hat. Ferner gibt cominvest auf diesem Wege den Anlegern die Gewissheit, dass sie bei starken Marktbewegungen nicht eingreifen müssen. Denn diese Anpassungsregel sorgt dafür, dass ein emotionales Handeln ausgeschlossen wird. Und: Aus Sicht des Risikomanagements von cominvest liefert das Rebalancing einen wichtigen Beitrag dazu, dass fortlaufend die maximale Volatilität, die jeder Anlagestrategie von cominvest zugrunde liegt, eingehalten wird.
Was müssen Anleger beim Rebalancing beachten?
Das Depot zu rebalancen, bedeutet auch, dass mehr Transaktionen getätigt werden. Zwar geht dieses mit eventuellen Steuern auf realisierte Gewinne und Transaktionskosten einher, jedoch müssen sich die Anleger bei cominvest um Letzteres keine Sorgen machen, da die Transaktionskosten durch das All-in-Entgelt gedeckt sind. Außerdem kann es beim Rebalancing dazu kommen, dass Anlageklassen vor einem möglichen Höhepunkt reduziert werden, denn das Rebalancing agiert antizyklisch und verkauft steigende Anlageklassen und investiert in fallende Anlageklassen hinein. Unsere Simulationen und Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass diese vermeintliche Gefahr zu vernachlässigen ist. All unsere Portfolien haben mit dem Rebalancing eine bessere Performance erzielt als durch einen Buy-and-hold-Ansatz. Wir sind daher überzeugt, dass unser Ansatz zugunsten des Rendite-Risiko-Verhältnisses geht.