Im vergangenen Jahr jährte sich die Hyperinflation in Deutschland zum 100. Mal. Sie ließ große Bevölkerungsschichten verarmen und erschwerte die ersten Jahre der noch jungen Demokratie. Nicht ganz so dramatisch war die Inflation 2022/2023. Doch auch sie hat Spuren hinterlassen. Die Leitzinspolitik der EZB verfolgt das Ziel, die Inflation wieder dem gewünschten Niveau von 2 % anzunähern. In Anbetracht der globalen wirtschaftlichen sowie politischen Situation bleiben viele Marktteilnehmer jedoch aufmerksam.
Liegt die Inflationsrate über einem stabilen Preisniveau, werden bestimmten Anlageprodukten wie Anleihen oder Gold – gerade von deutschen Anlegern – gern Sicherheitsattribute zugeordnet. Aber auch von globalen Marktteilnehmern werden sie vermehrt nachgefragt. Als „stabil“ gilt aktuell vor allem die von der EZB genannte 2%-Marke. Läge die Inflationsrate darüber, lasse sich schwerer voraussagen, wie sich der Wert von Geld in Zukunft entwickle.
Tatsächlich kann in Inflationsphasen ein günstiger Zeitpunkt zum Investieren in Aktien liegen. Jedoch scheinen die deutschen Anleger Aktien dann eher zu meiden, obgleich Aktien als Unternehmensanteile einen Sachwert darstellen. Ähnlich wie Immobilien oder Gold. So können auch Aktien vom steigenden gesamtwirtschaftlichen Preisniveau profitieren. Eine steigende Inflation erlaubt es ausgewählten Unternehmen nämlich, ihre Preise zu erhöhen und mit höheren Umsätzen auch höhere Gewinne zu erzielen. Dabei kann es ihnen helfen, dass in Inflationsphasen für Käufer das gefühlte Gefüge der Waren- und Dienstleistungspreise zueinander (die relativen Preise) undurchsichtiger wird. Daher sind Aktien vor allem in den chancenreicheren cominvest Anlagestrategien auch fester Bestandteil in Inflationszeiten.
Im Vergleich zu Gold oder Immobilien können Aktien außerdem regelmäßige, stetige Erträge generieren (u. a. durch Dividenden) und in der Regel schnell liquide gemacht werden.
Kennen Sie „Nifty Fifty“? Aktie ist nicht gleich Aktie
Aktien von Unternehmen, die eine sogenannte Preissetzungsmacht haben und steigende Einkaufspreise weiterreichen können, erscheinen in Inflationsphasen besonders interessant. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein Produkt, das auch in Krisenzeiten vom Markt als unverzichtbar wahrgenommen wird. Ein Beispiel für dieses Phänomen sind die „Nifty Fifty“ aus den USA, die 50 beliebtesten Aktien der 60er und 70er Jahre. Dabei handelt es sich um Globalisierungsgewinner mit weltweiter Kundenbasis. Ihr Profil: eine starke Bilanz, hohe Wachstumsraten sowie attraktive und zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Hierzu zählten Unternehmen wie McDonald’s, Walmart und Walt Disney. Heute verfügen Aktien etwa von Coca-Cola, Apple, Nvidia oder dem Softwareunternehmen SAP über einen vergleichbaren Status.
Mehr zu dem Thema gibt es hier: „Krisenzeiten bieten auch Chancen für Anleger“.