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Umfrage: 70 Prozent stehen hinter Suche nach Atomendlager
Sa, 08.03.25 10:37· Quelle: dpa-AFX
BERLIN (dpa-AFX) - Knapp zwei Jahre nach dem deutschen Ausstieg aus der Kernenergie ist laut einer Umfrage die Zustimmung zur Suche nach einem Atomendlager weiter sehr hoch. 70 Prozent der Befragten gaben an, für das laufende Verfahren zu sein, 19 Prozent äußerten sich dagegen. 11 Prozent der Befragten machten keine Angaben.
Unter den Befürwortern des Atomausstiegs sind sogar 75 Prozent der Befragten für die Endlagersuche, bei den Gegnern sind es mit 69 Prozent auch noch die große Mehrheit.
Base-Präsident wertet Ergebnis als Rückenwind
Die repräsentative Umfrage wird alle zwei Jahre im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Endlagersuche (BASE) deutschlandweit gemacht. Die Ergebnisse sollen am kommenden Montag veröffentlicht werden.
Base-Präsident Christian Kühn wertete die Umfrage als Rückenwind für das Suchverfahren, welches kürzlich auch im Bundestagswahlkampf durchaus auch von einigen Politikern sehr kritisch bewertet wurde.
So forderte etwa CSU-Chef Markus Söder eine Evaluierung des Prozesses, weil in den USA "zunehmend Reaktoren entwickelt" würden, die sich mit der hohen Wiederverwendbarkeit von Brennstäben beschäftigten.
Kühn fordert Beschleunigung des Suchverfahrens
"Die Umfrage zeigt klar, die Menschen in Deutschland stehen mit großer Mehrheit hinter der Endlagersuche. Der politische Konsens, der zur wissenschaftsbasierten und deutschlandweiten Endlagersuche geführt hat, wird von der Bevölkerung weiterhin unterstützt", sagte Kühn.
Mit Blick auf die Zeitperspektive werde in der Umfrage aber deutlich, dass die Akzeptanz des Verfahrens nicht nur an der Sicherheit, sondern auch an der benötigten Zeit bis zur Benennung eines Standortes hänge. "Es braucht deshalb eine Beschleunigung der Suche nach einem Endlager, um die Akzeptanz dauerhaft zu erhalten."
Sicherheit klar wichtigstes Kriterium
68 Prozent der Befragten hätten erklärt, dass Sicherheit das aus ihrer Sicht wichtigste Kriterium im Suchverfahren sei, gefolgt von Transparenz (12 Prozent), Beteiligung (7 Prozent), Dauer und Kosten (beide je 4 Prozent).
Bei der Suchdauer sprachen sich 40 Prozent für eine Suche ohne zeitliche Parameter aus, 34 Prozent forderten eine erfolgreiche Suche bis 2031, 13 Prozent bis 2040, 3 Prozent bis 2050 und für 1 Prozent wäre auch eine Suche sogar bis 2060 zu vertreten.
Beteiligung der Bevölkerung wird wichtiger
Interessant ist in der Umfrage auch, dass der Anteil derjenigen, der die Beteiligung der Menschen an der Endlagersuche für wichtig erachtet, in den vergangenen Jahren von rund der Hälfte (2020) auf etwa zwei Drittel (65 Prozent) der Bevölkerung gestiegen ist.
Sollte im Suchverfahren am Ende die eigene Region für eine Erkundung ausgewählt werden, würden diese Entscheidung der Umfrage zufolge ungefähr genauso viele Menschen anerkennen wie ablehnen. Männer (48 Prozent) sind hierbei häufiger bereit als Frauen (34 Prozent), eine solche Entscheidung zu akzeptieren.
2013 hat der Deutsche Bundestag mit breiter Mehrheit einen Neustart der Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle beschlossen. Deshalb wird derzeit nach geeigneten Standortregionen gesucht.
Bis spätestens 2050 soll ein Lager für rund 27.000 Kubikmeter Atommüll gefunden werden, der in mehr als 60 Jahren Atomkraft angefallen ist. Bisheriger Ansatz ist es, den gefährlichen Atommüll für eine Million Jahre unterirdisch einzulagern./had/DP/zb
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