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Devisen: Euro gibt nach - EZB senkt Leitzinsen
Do, 12.12.24 17:07· Quelle: dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die EZB hat mit der vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf wachsende Sorgen um die Konjunktur im Euroraum reagiert. Der für den Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz wurde wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent reduziert. Ökonomen erwarten weitere Leitzinssenkungen. Schließlich senkte die EZB ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation. Die Unsicherheit ist jedoch hoch. Noch ist beispielsweise unklar, wie sich die Zollpolitik der künftigen US-Regierung auf die Eurozone auswirken wird.
"Das war nicht der letzte Schritt nach unten", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Inzwischen haben die Konjunkturpessimisten im EZB-Rat ein großes Gewicht." Kater begrüßt, dass die EZB behutsam vorgeht. "Abgesehen von den verbliebenen Unsicherheiten bei der Preisentwicklung wäre die Gefahr groß gewesen, dass angesichts der Querelen um den französischen Staatshaushalt eine kräftige Zinssenkung als Geschenk an die Finanzpolitik interpretiert werden könnte."
Der Schweizer Franken ist unterdessen zu allen Währungen unter Druck geraten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins überraschend deutlich reduziert. Er wurde um 0,50 Prozentpunkte gesenkt, während Volkswirte mit lediglich 0,25 Prozentpunkte gerechnet hatten.
"Der neue SNB-Chef Martin Schlegel setzt mit der beherzten Zinssenkung um gleich 50 Basispunkte bereits zu Beginn seiner Amtszeit ein Ausrufezeichen", schreibt Katja Müller, Volkswirtin bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Die niedrige Inflation in Verbindung mit der verhaltenen Konjunkturentwicklung und dem starken Schweizer Franken lassen Spielraum für eine weitere Reduktion des Leitzinses." Müller erwartet im März eine erneute Senkung, dann allerdings dann nur um 0,25 Prozentpunkte.
Der Euro stieg nach der Entscheidung zeitweise bis auf 0,9344 Franken. Zuvor hatte er noch unter 0,93 Franken notiert. Zuletzt gab der Euro allerdings einen Teil seiner Gewinne wieder ab.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82428 (0,82458) britische Pfund, 159,60 (160,35) japanische Yen und 0,9319 (0,9280) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.677 Dollar. Das waren 41 Dollar weniger als am Vortag./jsl/nas
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