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Startchancen-Programm offiziell angelaufen
Do, 01.08.24 06:10· Quelle: dpa-AFX
BERLIN (dpa-AFX) - Als Maßnahme gegen die Bildungskrise ist das sogenannte Startchancen-Programm zur Förderung Tausender Schulen im ganzen Land zum 1. August angelaufen. Das wichtigste bildungspolitische Vorhaben der Ampel sieht vor, dass bundesweit zunächst gut 2.100 und später bis zu 4.000 Schulen in sozial schwierigen Lagen eine spezielle Förderung bekommen. Die Maßnahmen greifen nach den Sommerferien mit Beginn des neuen Schuljahres. Thüringen ist das erste Bundesland, in dem der Unterricht an diesem Donnerstag wieder losgeht.
20 Milliarden: "größtes Bildungsprogramm der Bundesrepublik"
Über die kommenden zehn Jahre wollen Bund und Länder dafür 20 Milliarden Euro bereitstellen. Die Förderung soll zu 60 Prozent an Grundschulen gehen, da sich in Bildungsstudien bei Schülerinnen und Schülern zunehmende Schwächen beim Lesen, Schreiben und Rechnen gezeigt hatten.
Das Startchancen-Programm sei das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. Unter den ersten geförderten 2.125 Schulen seien 1.389 Grundschulen.
Der Vorsitzende des Bundestagsbildungsausschusses, Kai Gehring (Grüne), sprach von einem "Gamechanger für mehr Chancengerechtigkeit". Angesichts eingetrübter Ergebnisse bei Bildungsstudien könne das Förderprogramm ein Jahrzehnt für bessere Bildungschancen einläuten. "Künftig lernen eine Million Kinder und Jugendliche in benachteiligten Quartieren in Startchancen-Schulen und werden auf ihrem Bildungsweg gezielter und chancengerechter unterstützt."
Geld für Baumaßnahmen und zusätzliches Personal
4.000 Schulen - damit wird etwa jede zehnte Schule des Landes gefördert. Die konkrete Auswahl treffen die Bundesländer. Ausschlaggebend sind vor allem der Anteil ärmerer Kinder und Jugendlicher und der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Das Geld ist für Baumaßnahmen gedacht, allerdings nicht für ohnehin notwendige Turnhallen- oder Toiletten-Sanierungen, sondern für Lernlabore, Multifunktionsräume, Werkstätten, Ateliers oder für Sport- und Erholungsangebote im Außenbereich.
Die Startchancen-Milliarden sollen außerdem in zusätzliches Personal wie Sozialarbeiter investiert werden und die Schulen bekommen ein Budget zur freien Verwendung. Das ehrgeizige Ziel: Bis zum Ende der Programmlaufzeit 2034 soll die Zahl der Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, an den Startchancen-Schulen halbiert werden.
Zudem geht es um eine Förderung der sogenannten sozio-emotionalen Kompetenz, der Fähigkeit zu angemessenem Verhalten im Umgang mit anderen Menschen und in verschiedenen Situationen./jr/DP/zb
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