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Dekabank Chefvolkswirt Kater: Trotz Risiken optimistisch für Weltwirtschaft
Do, 20.06.24 16:42· Quelle: dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, blickt trotz bestehender Risiken optimistisch auf die Weltwirtschaft. Er erwarte, dass die Weltwirtschaft 2024 wie schon im Vorjahr um 3,2 Prozent wachsen werde. "Die Weltwirtschaft sucht nach einem neuen Gleichgewicht", sagte Kater am Donnerstag in Frankfurt. Die Wirtschaftsindikatoren seien nach der Pandemie und trotz der Kriege in eine "Wohlfühlphase" eingeschwenkt. Die Inflation sei mittlerweile für die Verbraucher kein großes Problem mehr.
Weniger rund dürfte es laut Kater für die deutsche Wirtschaft laufen. Erst im Jahr 2025 sollte sich die Wirtschaft merklich beleben. Die Dekabank erwartet dann ein Wachstum von rund einem Prozent. Die vergleichsweise schwache Entwicklung der deutschen Wirtschaft erklärt Kater mit der Stimmung bei den deutschen Unternehmen, die unter unsicheren Rahmenbedingungen und der geopolitischen Verunsicherungen zu leiden hätten. "Handelsschranken, Sanktionen und unfaire Handelsbedingungen setzen viele internationale Geschäftsmodelle unter Druck", sagte Kater
Dem Wahlausgang in den USA misst Kater keine große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung bei. Die Politik beider Kandidaten würde sich nicht stark unterscheiden. So würden Donald Trump und Präsident Joe Biden beispielsweise für Zölle und hohe Staatsausgaben stehen. Es bliebe auch abzuwarten, was Trump im Falle eines Wahlsieges tatsächlich umsetzen würde.
Kritisch sieht Kater hingegen die Entwicklung der Staatsausgaben vor allem in der Eurozone. In vielen Ländern der Eurozone fehle der Konsolidierungswille. Am Vortag hatte die Europäische Kommission gegen Frankreich, Italien und fünf weitere EU-Länder Strafverfahren wegen einer zu hohen Neuverschuldung eingeleitet.
Kurzfristig erwartet Kater aber trotz der anstehenden Neuwahlen zur französischen Nationalversammlung noch kein großes Beben an den Finanzmärkten. Längerfristig gebe es jedoch Gefahren. "Bei dem gegenwärtigen Ausmaß an unterschiedlichen Einstellungen droht neuer Ärger in der Finanzetage des europäischen Hauses", sagte Kater./jsl/bek/jha/
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