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Aktien Frankfurt: Schwindende Zinshoffnung in den USA bringt Dax unter Druck
Fr, 05.04.24 12:11· Quelle: dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Verunsicherungen über möglicherweise ausbleibende Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr haben am Freitag den deutschen Aktienmarkt unter Druck gebracht. Umso mehr rückt der anstehende Arbeitsmarktbericht der US-Regierung in den Fokus. Anleger hoffen, mithilfe der Daten Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer ersten Leitzinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft ziehen zu können.
Der Dax
Aussagen des Präsidenten der regionalen US-Notenbank Minneapolis hatten am Donnerstag an der Wall Street Zinssorgen ausgelöst. Das derzeit nicht stimmberechtigte Fed-Mitglied Neel Kashkari hatte gesagt, dass es im laufenden Jahr womöglich keine Zinssenkung geben könnte, falls die Inflation hoch und das Wachstum robust bleibe.
Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, machen angesichts dessen eher die Kurse die Nachrichten. Schließlich habe es "nicht viel Neues gegeben", erklärte er. Dass die Fed Zinssenkungen von der Inflationsentwicklung und der Robustheit der Wirtschaft abhängig mache, betone diese immer wieder. Eine Korrektur an den Börsen habe sich indes "schon nach dem Osterwochenende angekündigt, nur wurde da noch nach den entsprechenden Nachrichten gesucht".
Ein weiterhin robuster US-Arbeitsmarkt mit vor allem starken durchschnittlichen Stundenlöhnen dürfte Erwartungen an rasche Zinssenkungen dämpfen.
Trotz des Rücksetzers bewegt sich das deutsche Börsenbarometer aber weiterhin auf hohem Niveau. Sein jüngstes Rekordhoch erreichte der Dax am Dienstag nach dem langen Osterwochenende bei 18 567 Zählern. Im bisher noch jungen Jahr 2024 steht ein Plus von knapp 9 Prozent auf dem Kurszettel. Seit dem Tief vom Oktober, auf das eine Trendwende am Markt gefolgt war, summieren sich die Gewinne sogar auf knapp 25 Prozent. Eine Korrektur, also ein auch deutlicherer Rückschlag im Aufwärtstrend, wäre nach Ansicht von Börsenexperten daher sogar "gesund".
Im Dax gab es fast nur Verlierer, wobei als typisch defensiv eingeschätzte Aktien sich am besten hielten. Unter ihnen gewann die Aktie des Energieversorgers RWE als einziger Wert im Plus 0,1 Prozent. Analystin Wanda Serwinowska von der Schweizer Großbank UBS senkte zwar das Kursziel, sieht damit aber immer noch ausreichend Spielraum für eine Kaufempfehlung. RWE habe zu Jahresbeginn unter fallenden Energiepreisen gelitten sowie unter der Erwartung, dass die Leitzinsen wichtiger Notenbanken länger hoch bleiben könnten als zuvor gedacht, erklärte sie. Mittlerweile gebe es aber wieder positivere Signale mit Blick auf die Preise für Erneuerbare Energie.
Die Aktien des RWE-Konkurrenten Eon verloren unterdurchschnittliche 0,6 Prozent. Beiersdorf und Fresenius SE verloren jeweils etwa 0,3 Prozent. Als defensiv gelten Aktien, die weniger oder kaum unter einem Wirtschaftsabschwung zu leiden haben.
Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer mit minus 3,2 Prozent./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Werte in diesem Artikel
Name | Aktuell | Diff.% | Börse |
---|---|---|---|
BAYER AG | 24,795 | -0,80 % | Xetra |
BEIERSDORF AG | 124,00 | -2,02 % | Xetra |
DAX PERFORMANCE INDEX | 19.077,54 | -0,93 % | Xetra |
E.ON SE | 12,415 | -0,76 % | Xetra |
FRESENIUS SE & CO. KGAA | 33,52 | +0,81 % | Xetra |
MDAX PERFORMANCE INDEX | 26.326,84 | -1,14 % | Xetra |
RWE AG | 29,77 | -1,39 % | Xetra |
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