Krisen waren für Warren Buffett immer schon das Silbertablett
Er ist eine der absoluten Koryphäen in Sachen Investments. Nicht nur, weil er mit Berkshire Hathaway eines der wertvollsten Unternehmen unseres Jahrtausends führt, sondern auch weil er ein richtig cooler Typ ist.
Man sieht ihn oft mit einer eiskalten Cherry-Coke in der Hand. Die Rede ist natürlich von Warren Buffett. Krisen hat er immer schon als Investmentchance gesehen und er hat viele von ihnen gemeistert. Das Orakel von Omaha wird er genannt. Er gehört zwar schon zu den älteren Semestern, im Geist jung geblieben ist er trotzdem. Was wir von ihm lernen können, wo auch er schon mal falsch lag und warum es vor allem in Krisenzeiten beim Investieren nicht immer nur um Geld geht, sondern der Kopf entscheidend ist, klären wir heute in 5 wichtigen Lektionen vom Altmeister.
1. Jeden Tag ein kleines Stückchen macht den Kuchen groß
Warren Buffett hat klein angefangen. Sein Erfolg basiert vor allem auf dem Mut zur Langfristigkeit. Das unterscheidet ihn von vielen, die lieber schnell viel Geld machen und wenig Zeit mitbringen. Seine Devise war immer schon, dass er lieber über einen längeren Zeitraum viele kleinere Schritte macht als über einen kurzen Zeitraum ein paar große. So lässt sich sein kontinuierlicher Erfolg erklären. Wir können von ihm lernen, dass Kontinuität beruhigender ist als Kurzfristigkeit. Und dass Gewinne und Erfolge am Aktienmarkt bei langfristigem Denken auch zu erreichen sind. Zwar ist Buffett mit seinen Investments nicht von Krisen verschont geblieben, aber er hat sich durch diese auch nie von seinem Weg abbringen lassen. Kaum zu glauben, aber auch er lag schon oft im Minus mit seinen Investments. Er hat die Krisen für Einstiege am Aktienmarkt genutzt und ist gerade damit besonders gut gefahren.
2. Investiere in etwas, dem du vertraust
Warren Buffett hat sich schon zu Beginn seiner Karriere mit seinen Investments sehr genau auseinandergesetzt. Das heißt, er hat nicht einfach gekauft, was angesagt war, sondern er hat recherchiert, gelesen, sich mit den Zahlen des Unternehmens im Detail beschäftigt. Er hat diese Zahlen regelrecht studiert. Klingt langweilig, oder? Und das zu einer Zeit, als es noch keine digitalen Geschäftsberichte und online verfügbare Expertenmeinungen gab. Da haben wir es heute wesentlich einfacher. Nun müssen wir aber nicht alle Seiten der Bilanzbücher der Unternehmen kennen, in die wir investieren. Aber wir können uns bemühen, die Geschäftsmodelle und die Gewinnmöglichkeiten der Unternehmen zu verstehen, in die wir investieren. Nicht nur, dass wir dadurch selbst beurteilen können, was ein gutes und was ein schlechtes Investment sein könnte. Wir werden ein Vertrauen in unsere Depots aufbauen, das auch eine Krise überstehen kann. Vertrauen wir unseren eigenen Investments, dann dürfen diese in schlechten Zeiten auch mal schwächeln. Warren Buffett trinkt ja auch dann Cherry-Coke, wenn sein Coca-Cola-Investment mal nicht gut läuft.
3. Nicht emotional gebunden sein
„Wenn wir emotional beim Investieren werden, dann wird es nicht gut enden.“ So hat es Warren Buffett einst formuliert. Emotionen wie Freude und Ärger gehören zu uns, sie machen uns menschlich. Beim Investieren leiten sie uns aber oft in die falsche Richtung. Denn Investieren bedeutet Geld anlegen. Und wer von uns hat davon zu viel übrig? Die Entscheidungen, die wir treffen, sind daher oftmals emotional und wir halten uns an ihnen fest. Egal ob aus Angst oder Gier. Wir müssen es schaffen, uns von unseren Gefühlen frei zu machen, wenn es um unsere Depots geht. Ein Erfolg darf uns genauso wenig überheblich werden lassen, wie ein Verlust uns in eine mentale Krise stürzen darf. Warren Buffett war schon immer ein sehr demütiger Mensch. Noch bis heute wohnt er in seiner Heimat Oklahoma in einem Haus, das er vor Jahren gekauft hat, noch bevor er viele Milliarden auf dem Konto hatte. Sein Erfolg hat ihn nicht abheben lassen, Krisen haben ihn nicht mental geschwächt. Er ist das Ebenbild eines klaren Kopfes, und den hat er bis ins hohe Alter behalten.
4. Niemals aufhören zu lernen und dabei Spaß haben
Ihr glaubt bestimmt, wenn man so viel Geld verdient hat und eigentlich alles im Leben erreicht hat, eine tolle Familie, Frau, Kinder und beruflichen Erfolg hatte, dass man sich entspannt zur Ruhe setzen müsste. Nicht so Warren Buffett. Auch heute noch sitzt er in Webkonferenzen mit seiner Cherry-Coke am Tisch und versucht, neue Techniken und wirtschaftliche Zusammenhänge zu lernen und davon zu profitieren. Er sagte einmal, dass er jeden Tag zur Arbeit tanze, weil er seine Arbeit gar nicht als Arbeit verstehe. Es macht ihm Spaß, was er tut. Das kann jeder von uns verstehen, oder? Trotzdem muss er auch nicht auf jeden Hype-Train aufspringen. Amazon hat er verpasst – da ärgert er sich heute noch. Bitcoin, nichts für ihn – zu kompliziert. Er ist selektiv in dem, was er tut, und investiert in Unternehmen, an die er glaubt. Diese Einstellung können wir uns von ihm perfekt abgucken. Wir sind zumeist auch in den Dingen am besten, die uns am meisten Spaß machen. Wenn wir Spaß am Investieren haben, werden wir automatisch bessere Entscheidungen treffen.
5. The „Long Game“
Heutzutage können wir fast alles sofort haben. Die Lieblingsserie? On demand. Die Pizza? Per App bestellt. Ein Date? Ein Wisch entfernt. Aber Erfolg? Und Glück? Warren Buffett hat uns gelehrt, dass wir nicht nur bei Finanzthemen langfristig denken sollten. „Geduld ist bitter, aber die Früchte umso süßer“, hat schon Aristoteles einst gesagt. Warren Buffett hat schon immer auf lange Sicht gedacht und sich schon früh ausgemalt, wie viel er erreichen kann, wenn er nur jeden Tag ein kleines Stück des Weges geht. Wohin ihn dieses Denken geführt hat, sehen wir heute. Gerade deshalb können wir Krisen ebenfalls als das betrachten, was sie sind: kurze Zeitabschnitte, die uns ärgern, zurückwerfen und traurig machen. Aber sie sind eben auch nur kurz im Verhältnis zu der gesamten Zeit, die wir haben. Wir überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können, aber unterschätzen, was in fünf Jahren möglich ist. Folgen wir dem Beispiel Warren Buffetts, können wir gelassener in die Zukunft blicken, denn sie hält noch viel für uns bereit, auch wenn es manchmal länger dauert, den Erfolg einzufahren.