Ist das schon Trading oder noch Investieren?
Die Börse ist ein ständiges Auf und Ab. Die Kurse schwanken, Nachrichten beeinflussen das Geschehen an den Märkten und mittendrin sind wir mit unseren Depots.
Eine wichtige Frage lautet dabei für viele: Wie wollen wir uns in dieser faszinierenden Welt bewegen? Wollen wir uns täglich oder sogar auf Minutenbasis an den Märkten bewegen? Oder lieber langfristige Entscheidungen treffen und so eher passiv teilnehmen? Oder ist es ein Mix aus beidem? Für alle Handelsansätze gibt es tolle Beispiele in der Geschichte der Börse. Menschen, die mit einem klaren Kopf und einem Höchstmaß an Disziplin gezeigt haben, dass man mit unterschiedlichsten Herangehensweisen erfolgreich an den Märkten handeln kann.
Der Trader ist täglich am Puls der Märkte
Als Trader gelten allgemein jene Börsianer, die auf täglicher Basis Aktien oder Derivate kaufen und verkaufen. Ein Trader kann auf steigende oder fallende Kurse setzen und diese Meinung innerhalb eines Tages mehrfach ändern, zum Beispiel je nach Nachrichtenlage oder Chartformation. Trader tauchen tief in die Aktienmärkte ein. Das kann Spaß machen, wenn man mit der täglichen Informationsflut gut umgehen kann. Richard Dennis kann das. Als weltbekannter Trader hat er bereits Unglaubliches vollbracht. Er hat es mit seinem Handelsansatz auf eine durchschnittliche Jahresperformance von +120 % geschafft – und das 19 Jahre in Folge. Kaum jemand in seinem Berufsfeld der Trader war erfolgreicher.1 Er hat ein Trendfolgesystem entwickelt und damit sogenannte Futures auf Tagesbasis gehandelt. Natürlich ist dies eine absolute Ausnahme in der Welt der Märkte, aber sein Erfolg zeigt, was im Trading alles möglich ist.
Als Langzeitinvestor muss man warten können
Als Investor ist man hingegen eher langfristig orientiert. Investoren kaufen Aktien, bei denen sie überzeugt sind, dass sie steigen werden. Demnächst, in ein paar Jahren oder in ferner Zukunft. Aber natürlich immer mit dem Wunsch, sie irgendwann mit Gewinn zu verkaufen. Dieses Vorhaben kostet nicht viel aktive Zeit an den Märkten, kann mitunter aber lange dauern. Der wohl bekannteste Investor aller Zeiten ist Warren Buffett. Anders als Öl-Milliardäre oder Unternehmensgründer hat Buffett sein gesamtes Vermögen fast ausschließlich durch schlaue, langfristig angelegte Investments aufgebaut. Die Investoren-Legende ist mittlerweile 90 Jahre alt. Fast sein gesamtes Leben hat er Aktien gekauft und verkauft. Sein Vermögensaufbau hat also durchaus ein paar Jahre gedauert. Er ist das wohl erfolgreichste Beispiel für einen Langzeitinvestor, der Aktien gekauft und diese sehr lange behalten hat.
Was passt zu uns?
Wir müssen also erst einmal für uns selbst klären, welcher Handelsstil zu uns passt. Wollen wir das tägliche Auf und Ab an der Börse verfolgen und sehr viel Zeit in die Märkte stecken? Wollen wir im Fluss der Märkte schwimmen und uns jeden Tag aktiv über Wasser halten? Oder wollen wir nur ab und zu mal ein paar Aktien kaufen und uns dann punktuell über unsere Investments informieren? Hier gibt es kein Besser oder Schlechter, sondern nur die persönliche Präferenz. Welche Rahmenbedingungen uns umgeben, zum Beispiel wie viel Zeit wir haben, kann über unseren Handelsansatz entscheiden.
Einen klaren Kopf brauchen wir in jedem Fall
Egal ob wir uns nun für das aktive Trading oder das eher passivere Investieren entscheiden: Wichtig ist bei beiden Formen der Umgang mit unseren Emotionen. Auch langfristig orientierte Investoren können in Zeiten wie der Corona-Krise auf eine nervliche Probe gestellt werden. Denn wenn die Kurse in den Keller rauschen, dann steigt auch der Puls bei Investoren. Lang aufgebaute Gewinne werden mitunter innerhalb von Tagen zunichtegemacht. Als Trader können wir eine schlechte Marktphase lang natürlich mit entsprechenden Produkten handeln, müssen aber stetig die Kurse beobachten, um schnell reagieren zu können. In Krisenzeiten gibt es auch mal scharfe Gegenbewegungen, plötzlich steigen die Kurse rasant. Das müssen Trader, die aktuell eher auf fallende Kurse setzen, aktiv mitverfolgen. Dabei können die Emotionen Achterbahn fahren. Für die meisten Vollzeitbeschäftigten macht es aus diesem Grund durchaus Sinn, das tägliche Auf und Ab an der Börse zu ignorieren und einen längeren Anlagehorizont zu wählen.
Es gibt keine Garantie für Erfolg oder Misserfolg am Aktienmarkt. Mit einem klaren Kopf und möglichst wenig Emotionen können wir jedoch unseren ganz eigenen Handelsansatz finden und diesen stetig verbessern. Das macht den wahren Reiz der Märkte aus: Es gibt viel zu lernen und immer wieder etwas Neues zu entdecken.
- Trader handeln meist auf täglicher Basis und ändern ihre Meinung mitunter mehrmals am Tag.
- Investoren sind eher langfristig orientierte Anleger und verbringen weniger Zeit damit, die Märkte zu beobachten.
- Das tägliche Auf und Ab zu verfolgen kann reizvoll sein, erfordert aber auch viel Zeit und umfassende Kenntnisse über die Märkte.
- Trading erfordert viel Zeit. Anleger mit einem kleineren Zeitkontingent sollten sich also überlegen, ob dieser Handelsstil zu ihnen passt.
1 Quelle: https://www.kagels-trading.de/trading-performance/#richard-dennis-der-turtle-trader
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