Die Börsen in Zeiten von Viren und Pandemien
Ein Virus hält die Welt in Atem. Es gibt keine Zweifel daran, dass das Corona-Virus unsere Welt und unser Denken verändert hat.
Die damit verbundene Krise an den Märkten hat gezeigt, dass wir nicht nur uns, sondern auch unsere Investments besser schützen müssen. Aber kam das alles wirklich total überraschend? Und haben wir uns in Bezug auf unsere Depots richtig verhalten? Covid-19 war nicht das erste Virus, mit dem wir es zu tun hatten. Es gab schon einige Pandemien, die Einflüsse auf unser Leben und die Finanzmärkte hatten. Wie sah das damals aus und was haben wir aus diesen Krisen gelernt?
Schweinegrippe 2009
Die Schweinegrippe, die knapp ein Jahr die Schlagzeilen bestimmte, ist ein Beispiel, das deutliche Parallelen zur Corona-Krise aufweist. Auch damals waren die Tourismusbranche und die Fluggesellschaften besonders von Kursverlusten betroffen. Das liegt schlichtweg daran, dass durch eine Virus-Erkrankung, deren Ursprung schwer nachzuvollziehen und deren Verbreitung schwer einzudämmen ist, der internationale Reiseverkehr eingeschränkt wird. Niemand möchte sich mit einem grassierenden Virus infizieren und so meidet man Urlaube oder geschäftliche Kontakte. Durch die Unsichtbarkeit des Virus ist es besonders schwer zu beurteilen, wann und wo wir uns anstecken könnten. Doch in der Krise gibt es manchmal auch Gewinner. So auch im Fall der Schweinegrippe 2009, als die Pharmaunternehmen als Heilsbringer gegen das neuartige Virus gehandelt wurden. Die Kurse dieser Unternehmen stiegen an, getrieben durch die Hoffnung auf einen Impfstoff und Medikamente, die den Verlauf der Krankheit mildern würden. Auch dies ist eine deutliche Parallele zur aktuellen Corona-Krise.
Vogelgrippe 2005
Der Erreger der Vogelgrippe galt anfangs vor allem als ein Virus, das die Vogelbestände, wie beispielsweise Hühnerställe, stark belastete. Als klar wurde, dass sich auch Menschen mit dem Virus infizieren konnten, wurde schnell von einer Pandemie gesprochen, die bedrohliche Ausmaße annehmen könne. Die Infektion mit dem Erreger konnte zu einer schweren Lungenentzündung führen. An den Aktienmärkten verloren zur Zeit der Krise vor allem Immobilien-, Konsum-, aber auch Reise- und Tourismustitel. Immobilientitel waren vor allem deshalb betroffen, weil sie zuvor sehr gut liefen. Aktien, die vor einer Krise besonders stark gestiegen sind, werden häufig während einer Krise verkauft, weil viele Anleger ihre Gewinne sichern wollen. Und ganz ähnlich der Schweinegrippe profitierten während der Krise die Aktien von Pharmaunternehmen. Besonders die, die damals bereits Mittel auf dem Markt hatten, die gegen das neuartige Virus helfen sollten.
SARS (schweres akutes respiratorisches Syndrom) Ende 2002
Bis Juli 2003 erkrankten rund 8.000 Menschen auf sechs Kontinenten an SARS. 774 von ihnen starben. Ende 2002 war das Virus präsent in den Medien und auch die Börsen knickten von November 2002 bis März 2003 um bis zu 14 % ein. Da sich dieses Virus nicht so stark verbreitete und relativ schnell wieder verschwand, setzte eine starke Erholung der Aktienmärkte ein. Ohnehin war das Virus eher regional aktiv und am stärksten betroffen waren China, Hongkong, Taiwan, Singapur, Hanoi (Vietnam) und Toronto (Kanada). In westlichen Regionen blieben Erkrankungen Einzelfälle, weshalb auch die Finanzmärkte weniger stark betroffen waren.
Was lernen wir aus diesen Krisen?
So komisch das klingt, Pandemien hat es auch vor Corona schon gegeben und die Menschheit ist mit dem Verlauf und der Wirkung von sich ausbreitenden Virenerkrankungen vertraut. Und auch die Aktienmärkte kennen mittlerweile die Reaktion auf Pandemien. In solchen Situationen leiden häufig die Unternehmen, die Menschen durch die Welt transportieren, sei es geschäftlich oder im Bereich von Reisen und Tourismus. Ebenso trifft es oft Unternehmen, die für diesen Reiseverkehr sorgen, wie Fluglinien oder Kreuzfahrtunternehmen. Es gilt im Einzelfall zu unterscheiden, wie stark das Virus Einfluss auf den Alltag der Menschen nimmt. Je tödlicher ein Virus ist, desto stärker sind die Beschränkungen im Alltag und desto stärker wird der Einfluss auf die Aktienmärkte. Corona hat gezeigt, dass die Aktienmärkte stark auf die Lockdowns in den verschiedenen Ländern reagiert haben. Wir haben aber auch gelernt, dass die Wirtschaft bei einer rechtzeitigen Rückkehr zur Normalität bewiesen hat, dass sie robust ist.
Zusammenfassend können wir also feststellen …
- Vor Corona gab es viele weitere Pandemien mit ähnlichen Verläufen und Einflüssen auf die Aktienmärkte. Trotzdem bleibt Corona ein Extremfall, denn bei den vorherigen Pandemien gab es entweder vorher schon wirksame Medikamente oder aber die Viren haben sich nicht so stark verbreitet.
- Reise-, Airline- und Tourismusaktien sind bei Pandemien häufig besonders stark betroffen, während Pharma-Aktien eher profitieren, sofern sie beispielsweise Impfstoffe anbieten können.
- Bisher konnten wir alle Pandemien irgendwann eindämmen, was auch zu einer Rückkehr zur Normalität an den Aktienmärkten geführt hat.
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Dieser Text stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Er soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt.