Auf einem Tisch stehen die Fähnchen von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Chancen und Risiken
in den Emerging Markets –
ein „weites Feld“ spricht
für breite Aufstellung

Die Anlageklasse der Aktien aus Schwellenländern, bekannt als Emerging Markets, lockt Investoren weltweit mit der Aussicht auf attraktive Renditen. Doch wo Potenzial ist, lauern auch Risiken. Europäische Investoren stellen sich die Frage, ob und wie diese dynamischen Märkte sinnvoll in ein Portfolio integriert werden können. Eine sorgfältige Abwägung von Chancen und Risiken sowie eine kluge Anlagestrategie sind dabei unerlässlich.

Emerging Markets zeichnen sich zunächst durch ein starkes Wirtschaftswachstum, und oft durch eine junge, wachsende Bevölkerung aus. Zwischen den Ländern gibt es jedoch teils erhebliche Unterschiede. Das betrifft den Entwicklungsstand, die Demografie, und die politische Stabilität. Das alles zusammen spiegelt sich auch an den Börsen wider.

Während die Wirtschaft Chinas im September 2024 eher enttäuschte, florierten Länder wie Indien oder Vietnam. Denn sie konnten teilweise von einer „De-Risking“-Strategie in Bezug auf China profitieren. Heißt, die westlichen Industrienationen wollen ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von China minimieren und ihre Investitionen künftig auf mehrere Schwellenländer verteilen.

Zu beachten ist dabei, dass eine positive Wirtschaftsentwicklung nicht auch automatisch mit florierenden Aktienkursen einhergehen muss. Dazu eine 5-Jahres-Betrachtung ausgewählter Märkte:

  • Emerging-Markets insgesamt / Flächenchart (wieder WKN A111X9)
  • chinesische Aktienmarkt hellgrün (wieder WKN DBX0G2)
  • Indien-ETF / rot (WKN A2PB5W)
  • Vietnam-Fonds / lila (WKN A0RGCQ)
  • Brasilien / blau (WKN DBX1MR)

Anmerkung zur Grafik: Die vergangene Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Transaktionskosten, Provisionen und Steuern sind in der Performance-Darstellung des Charts nicht berücksichtigt. Alle Werte in Euro ausgewiesen, einschließlich Dividenden. Quelle: comdirect – eine Marke der Commerzbank AG.

Das Wirtschaftswachstum betrug 2023 jeweils real in

  • Brasilien 2,9%
  • Vietnam 5,1%
  • China 5,2%
  • Indien 8,2%

Anleger, die gezielt in einzelne dieser Märkte investieren, müssen mehr noch als in entwickelten Märkten mit Schwankungen rechnen. Breit aufgestellte Emerging Market ETF konnten so die Schwäche des Marktschwergewichtes China durch Kursanstiege bei anderen Anteilen teilweise ausgleichen.

 

Gut zu wissen: Besondere Risiken und Herausforderungen 

Beim Investieren in Emerging Markets sind Herausforderungen zu beachten, wie zum Beispiel politische Risiken. Während Industrieländer nicht völlig vor politischen Unsicherheiten gefeit sind, sind diese in Schwellenländern jedoch oft gravierender. Instabile Regierungen, Korruption und unvorhersehbare Gesetzesänderungen können schnell zu erheblichen Marktverwerfungen führen. Ein aktuelles Beispiel ist die politische Situation in Indiens Nachbarland Bangladesch und im Nahen Osten.

Dazu kommt die Währungsvolatilität. Schwankungen in den Wechselkursen können die Renditen von Investments in Schwellenländern erheblich beeinflussen. Für europäische Investoren kann das bedeuten, dass Währungsrisiken die ohnehin volatile Performance von Emerging Markets-Aktien weiter verstärken können.

Faktor geopolitischer Risiken: am Beispiel Russland konnten wir sehen, dass Anlagen dort aus Sicht von EU-Bürgern praktisch wertlos oder unzugänglich werden können, wenn es entsprechend sanktioniert wird. Dies stellt bei dezidiert antiwestlich auftretender Staaten ein weiteres Länderrisiko dar.

 

Besonderes Thema: Die Rolle Chinas in den Emerging Markets 

Mit einem erheblichen Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung, hat China eine dominierende Marktstellung innerhalb der Gruppe der Emerging Market-Volkswirtschaften. Entwicklungen in China können damit einen großen Einfluss auf die Performance der Anlageklasse „Aktien-Emerging Markets“ haben.

Auf der positiven Seite befindet sich Chinas beeindruckendes Wirtschaftswachstum und die fortschreitende Industrialisierung. So wuchs Chinas Volkswirtschaft über die letzten 30 Jahre um über 8% real pro Jahr. Die Volksrepublik ist dabei gemessen am Bruttoinlandsprodukt die zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA geworden. Viele chinesische Unternehmen, insbesondere im Technologiebereich, sind zu globalen Marktführern aufgestiegen und bieten Anlegern attraktive Investitionsmöglichkeiten.

Auf der negativen Seite stehen die geopolitischen Spannungen zwischen China und den westlichen Demokratien, bei denen es vordergründig vor allem um Taiwan und die südchinesische See geht. Technologieembargos entstehen. Im Rahmen der weltweiten Konjunktur können Protektionismus, Handelskonflikte und politische Spannungen schnell zu Marktunsicherheiten führen. Konkretes Beispiel ist dafür die Technologiefirma Huawei beim 5G-Ausbau und den Technologiesanktionen der USA in Bezug auf High-End-Halbleiter.

Auch zeigte die Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahren, dass mit zunehmender Reife einer Volkswirtschaft die Wachstumsgeschwindigkeit tendenziell sinkt. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt in den fünf Jahren von 2019 bis 2023 nur noch um knapp 5% real pro Jahr und die Tendenz zeigt im Moment eher nach unten.

 

Lösung cominvest: Emerging Markets „in gesunder Dosis“ 

Angesichts dieser möglichen Chancen und Risiken sollte die Anlage in Emerging Markets stets als Depotbeimischung betrachtet werden. Eine gezielte Beimischung kann helfen, Renditepotentiale zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu kontrollieren.

In diesem Sinne geht unser „Robo-Advisor“ cominvest vor. Basierend auf dem intelligenten Anlagesteuerungssystem wird die Anlageklasse je nach Marktsituation als Beimischung genutzt.

Natürlich berücksichtigt cominvest auch hierbei die Risikotragfähigkeit Ihrer Anlagestrategie. Das bedeutet, in unseren chancenorientierten Strategien „Dynamik“ oder „Chance“ können Emerging Market-Aktien auch etwas größere Portfolioanteile darstellen. Bei den sicherheitsorientierten Strategien sind sie hingegen höchstens eine Beimischung (Details dazu hier in unserem Whitepaper S. 16-17). Dabei nutzt cominvest effiziente ETF („Exchange Traded Funds“), die die Anlageklasse in ihrer Breite kostengünstig und diversifiziert abbilden können.