Die Eurokrise 

Um das aktuelle Geschehen an der Börse zu verstehen, hilft manchmal ein Blick in die Vergangenheit. Vor allem wenn es um Krisen geht, finden sich nicht selten gleiche Muster an den Märkten.

Eine der längsten und bekanntesten Krisen unseres Jahrtausends ist die Eurokrise ab 2010. Geboren aus der Finanzkrise, hielt sie die Märkte mehrere Jahre in Atem. Die Euro-Währung stand vor dem Aus. Schauen wir auf die Eurokrise, die Gründe und vor allem auf die Tatsachen, die wir aus dieser Krise in die heutige Zeit übertragen können. So lernen wir, dass wir uns auch in schlechten Zeiten selbstbewusst an der Börse bewegen können. Denn wer will schon den nächsten Aufschwung nach einer Krise verpassen?

Von Rettungsschirmen und Zinssenkungen 

Im Zentrum der Eurokrise stand vor allem Griechenland. Die Staatsverschuldung dort erreichte einen Wert, der einen Rettungsschirm unumgänglich machte. Aufgrund der vielen gegenseitigen Abhängigkeiten der EU-Länder untereinander bedeutet der nahende Bankrott einer Nation viele Probleme für die anderen Länder. Im schlimmsten Fall wäre die europäische Gemeinschaft gefährdet gewesen. Vom Euro als internationaler Währung hätten wir uns verabschieden müssen. Es musste also Geld her. Das kam aus einem finanziellen Zusammenschluss der anderen Eurostaaten. Durch diesen Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM genannt) und die zusätzliche Senkung der Zinsen sowie das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank war es möglich, die Krise mit sehr viel finanziellem Aufwand beizulegen. Es wurde buchstäblich Geld gedruckt, um die Krise zu bekämpfen. Neben vielen politischen und gesellschaftlichen Widerständen ergaben sich auch einige wissenswerte Einflüsse auf die Aktienmärkte. Diese nutzten zahlreiche Börsianer für eine saftige Gewinnstrecke. Der längste Bullenmarkt der Geschichte folgte auf die Krise und ließ die Kurse hierzulande über ein Jahrzehnt deutlich steigen.

Wir sind Exportweltmeister. Nicht ohne Grund. 

Die Eurokrise mit ihren Auswirkungen und Maßnahmen hat den Euro-Dollar-Kurs extrem nach unten gedrückt. Die Euro-Währung wurde nie wieder so stark wie vor der Krise. Das ist nicht unbedingt schlecht, denn ein niedriger Euro-Kurs ermöglicht es Unternehmen, ihre Waren im Ausland günstiger anzubieten. Dadurch ist Deutschland als Exportnation weniger hart von der Krise getroffen worden. Die USA sind zum Beispiel eher ein importorientiertes Land. Der starke Dollar hat zur Folge, dass US-amerikanische Produkte im internationalen Vergleich wesentlich teurer sind als europäische. Die Automobilindustrie mit deutschen Aktien wie BMW, Volkswagen und Daimler hat von dieser Tatsache ordentlich profitiert. Seit 2010 sind die deutschen Exporte bis auf wenige Ausnahmen immer gestiegen. 1

Diese Zusammenhänge in Krisenzeiten zu erkennen ist nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. Dass Deutschland eine Exportnation ist, wissen wir schon länger. Unsere Produkte „Made in Germany“ sind qualitativ hochwertig und dadurch im Ausland weltweit anerkannt. Gerade weil diese Produkte günstig auf dem Weltmarkt zu haben sind, wurden wir mehrfacher Exportweltmeister.

Jede Krise zeigt an den Märkten Licht und Schatten. Der griechische Aktienindex konnte sich seit 2011 nicht von seinen Tiefständen erholen. Im Gegensatz dazu gab es in Deutschland eine bisher nie gesehene Rally an den Märkten. Als Börsianer gilt es die Zusammenhänge der Krisen zu erkennen und entsprechend zu handeln. So können wir zukunftssicher investieren.

Die Zukunft heißt Aktie 

Die Notenbanken der Welt, egal ob in England, Kanada, den USA, Europa oder China, versuchen ihre Währungen künstlich niedrig zu halten. Denn durch die immer weiter vernetzte und digitalisierte Welt werden Exporte für alle Nationen wichtiger. Die Produkte müssen konkurrenzfähig auf den Weltmärkten angeboten werden. Deshalb sprechen einige auch vom „Währungskrieg“, der mit Hilfe der Notenbanken geführt wird. Mittendrin sind wir Börsianer. Durch die niedrigen Zinsen erhalten wir auf unseren Sparbüchern kaum Geld für unser Erspartes. Es bleibt also nur der Weg in den Aktienmarkt, wenn wir Vermögen aufbauen wollen. Umso wichtiger ist jetzt ein klarer Kopf und eine ausreichende Recherche, bevor wir uns in unsere nächsten Investments stürzen. Die vergangenen Krisen haben uns gezeigt, dass es Wege gibt, den nächsten Aufschwung zu erwischen und dabei zu sein, wenn die Märkte in den Rallymodus übergehen.

  • Nach der Eurokrise haben vor allem exportorientierte Nationen wie Deutschland profitiert.
  • Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge auf unsere Depots umzumünzen ist nicht immer einfach, durch eine ausführliche Recherche und einen klaren Kopf aber durchaus machbar.

 

 

1 Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Aussenhandel/lrahl01a.html


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